Kategorie-Archiv: Interviews

Klavierwettbewerb Ettlingen – Interview mit Pianist Jonas Aumiller (2. Platz): „Jede Nuance kann entscheidend sein.“

Wer es hier schafft, schafft es auf der ganzen Welt, so heißt es über den Internationalen Wettbewerb für junge Pianisten Ettlingen. Die alle zwei Jahre ausgetragene Competition gilt seit 1988 als erstklassiges Sprungbrett für angehende Klassikstars. Zu den ehemaligen Preisträgern gehören so illustre Namen wie Lang Lang, Igor Levit, Boris Giltburg, Lise de la Salle und Sunwook Kim.

Im Rahmen des Preisträgerkonzerts am 12. August 2018 sprach ich mit Jonas Aumiller über die große Bedeutung seines 2. Platzes in der Kategorie B (bis 20 Jahre), seine Vergangenheit und Zukunft sowie den Stellenwert des Internationalen Klavierwettbewerbs Ettlingen an sich. Der 1998 in München geborene Musiker ist übrigens der einzige deutsche Preisträger in einem wie gewohnt starken internationalen Feld.

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Interview mit Pianist Kristjan Randalu zum ECM-Debüt „Absence“ und dem neuen Trio

Pianist Kristjan Randalu (auf dem Bild ganz links) kenne ich gefühlt schon eine halbe Ewigkeit. Ich kann mich noch gut an die kleinen Konzerte im Musentempel Karlsruhe erinnern, bei denen vor etlichen Jahren Titel wie „Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken“ gespielt wurden. Seitdem hat sich viel getan und noch mehr verändert. Nur schlechter Wein wird immer noch nicht konsumiert. 😉

Der in Karlsruhe aufgewachsene Musiker hat Anfang April 2018 sein Debüt bei ECM veröffentlicht. „Absence“ heißt die Platte, die der Este gemeinsam mit Gitarrist Ben Monder und Schlagzeuger Markku Ounaskari eingespielt hat. Damit reiht er sich in den beachtlichen Katalog von ECM ein, das als eines der wichtigsten Labels für zeitgenössischen Jazz weltweit gilt (u. a. Jan Garbarek, Keith Jarrett).

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Violinistin Sophia Jaffé im Interview: Klassische Musik kann tief berühren

Kurz vor Weihnachten konnte ich mit der deutschen Violinistin Sophia Jaffé ein Interview führen und mit ihr über ihre musikalische Antriebsfeder generell und Max Bruchs Schottische Fantasie im Speziellen sprechen. Mein Artikel ist dann Anfang Januar in den Badischen Neuesten Nachrichten Karlsruhe erschienen. 

Jaffé tritt am 27. Januar 2018 bei den Karlsruher Meisterkonzerten auf, die ein „Best of Scotland“-Programm präsentieren. Es spielt das Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter Dirigent Garry Walker (übrigens selbst ein Schotte). Da ich für den Print Interviews immer deutlich einkürzen muss, gibt’s hier jetzt die „extended version“ unseres Austauschs über klassische Musik, ihre musikalische Prägung (u. a. durch ihr Elternhaus) und den Auftritt im Konzerthaus Karlsruhe.

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Kurzinterview zum 26. Aalener Jazzfest mit Ingo Hug (Mitgründer und künstlerischer Leiter)

Plakat: 26. Aalener Jazzfest (Ausschnitt)

Plakat: 26. Aalener Jazzfest (Ausschnitt)

Das Aalener Jazzfest besuche ich jetzt schon seit gut zwanzig Jahren regelmäßig – genauer gesagt seit 1995. Was als kleines, aber feines Festival mit ausgesuchten Künstlern anfing, hat sich schnell zu einer festen Größe in der überregionalen Musikszene entwickelt. In weiterhin intimem Rahmen kann man in der beschaulichen Stadt im Ostalbkreis bedeutende internationale Stars live erleben (übrigens nicht nur aus dem Jazzbereich). Viele gute Gründe also, einmal mit dem Künstlerischen Leiter und Mitbegründer Ingo Hug Kontakt aufzunehmen. 

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Im Flow mit Thomas Siffling: Jazz-Trompeter über neues Album und Auftritt bei Das Fest

Thomas Siffling by Laura Carbone

Wer Thomas Siffling kennt, weiß: Der Trompeter ist eigentlich immer im Flow, während er gut gelaunt auf den verschiedensten Hochzeiten tanzt. Als Jazzer, Label-Chef, Kurator und Veranstalter geht er ganz im Moment auf und gibt hochkonzentriert alles – ohne dabei seine Lockerheit zu verlieren. Seine neue Platte entsprechend dieses „Flow“-Gefühls zu benennen, ist nur folgerichtig.

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Pianist Seong-Jin Cho im Interview: „Ich werde weiter mein Bestes geben“

Seong-Jin Cho by Harald Hoffmann

Den koreanischen „Chopin-Champion“ und Pianisten Seong-Jin Cho (*1994) habe ich bei meinem Interview in Ludwigshafen als sehr feinsinnigen, zurückhaltenden und bedachten jungen Mann erlebt. Die geradezu ätherische Zartheit und natürliche Eleganz, die der Gewinner des bekannten Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2015 ausstrahlt, wirkt auch durch seine Musik. „Manierismus nur um des Effekts willen versuche ich zu vermeiden“, betont Cho entsprechend auch in unserem Gespräch. Es dreht sich hauptsächlich um sein Debüt bei den Sommerfestspielen am Festspielhaus Baden-Baden am 22. Juli 2017, streift aber auch privatere Aspekte seines Musikerlebens. Weiterlesen

Interview mit Bassbariton Hanno Müller-Brachmann: „Es ist wichtig etwas zurückzugeben“

Portraitfoto: Hanno Müller-Brachmann (PR)

Der Bassbariton Hanno Müller-Brachmann arbeitet sowohl auf dem Konzertpodium als auch auf der Opernbühne mit vielen der bedeutendsten Dirigenten, darunter Iván Fischer, Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle und Michael Schønwandt. Die New York Times nannte ihn den „idealen Figaro“, Claudio Abbado fand seinen Wunsch-Papageno für eine Einspielung der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ und die Berliner Staatsoper 13 Jahre lang ein prägendes Ensemblemitglied. Mein Interview mit dem renommierten Sänger dreht sich unter anderem um die richtige Balance zwischen Arbeit, Herzensprojekten und Familie. 

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Curtis Stigers im Interview: „Ich glaube, wir werden alle sehr glücklich sein.“

Wenn man gefragt wird, ob man denn gern ein spontanes Interview mit Curtis Stigers machen möchte, sagt man natürlich ja – auch wenn die Frage erst sehr kurzfristig am Abend zuvor gestellt wird (ich saß sogar gerade in einem anderen Konzert). Den Sänger und Saxofonisten habe ich schon mit seiner Jazzband im Tollhaus Karlsruhe live gesehen. Toller Typ, großartiger Musiker! Und natürlich kenne ich seinen großen Hit „I Wonder Why“ noch aus den 1990er Jahren (seufz). Aktuell tourt er mit einem Big-Band-Programm und stellt sein Live-Album „On More For The Road“ vor – eine Hommage an Frank Sinatra at the Sands.

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Interview mit Niklas Liepe zum New Paganini Project – „Jede Komposition hat ihren eigenen Charakter.“

Violinist Niklas Liepe habe ich letztes Frühjahr bei der Pressekonferenz der Karlsruher Meisterkonzerte kennen gelernt. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir von seinem „New Paganini Project“, in dem er die Musik des als „Teufelsgeiger“ bekannten Niccolò Paganini mit einem neuen Twist versieht. 

Kern seines Projekts sind die zwischen 1802 und 1817 entstandenen 24 Solo-Capricen des Italieners, die sinfonisch eingefasst werden – mal von zeitgenössischen Komponisten wie Sidney Corbett und Claus Kühnl, teils von Andreas N. Tarkmann anhand historischer Bearbeitungen für Geige und Klavier für großen Klangkörper im Sinne der Originalverfasser (z. B. von Fritz Kreisler, Adolf Busch und Karol Szymanowski) orchestriert. Ziemlich spannend fand ich das, also haben wir uns zu einem späteren Zeitpunkt zu einem ausführlichen Interview zusammentelefoniert. 🙂

Das Projekt hat übrigens Anfang Januar 2017 Live-Premiere in Karlsruhe und Mainz. Es erscheint außerdem später im Jahr auf CD!

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