„Now now now now now now now now boy“ – ADHD auf Tour in Deutschland

ADHD waren schon immer ihrer Zeit voraus. Das fängt beim Look an (die Isländer trugen bereits stylishe Retro-Brillen und buschige Hipster-Bärte, als die jetzigen Hipster noch gar keinen Bartwuchs hatten) und hört bei der Musik auf.

Anstatt langweiligen Mainstream runterzuorgeln und sich schön auf dem Prädikat „Nordlicht-Jazz aus Island“ auszuruhen, verwurstet das Ensemble kurzerhand alles, was nicht bei drei im Plattenschrank ist. Natürlich Jazz, aber auch Indie (jaha!), Ambient, Avantgarde, Weird Folk, Rock und und und – es ist magisch und manisch zugleich, vor allem live! Was will man aber auch erwarten, wenn sich eine Band nach der englischen Abkürzung für die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung benennt 😉

Das fünfte Album der Isländer ist gerade erschienen „ADHD5“

Jüngst erschien bei CONTEMPLATE das fabelhafte fünfte Album, kurzerhand „ADHD5“ betitelt, das in einem Rutsch live eingespielt wurde, wie die Presseinfo verrät. Was sich auf Platte in den meisten Titeln (dennoch) vergleichsweise getragen und geschliffen anlässt, dürfte sich im Konzert zu einer explosiven Mischung auswachsen, wie meine Erfahrung zeigt. Ich habe die Band schon mehrfach live gesehen … So viel brodelnde Energie und kreatives Hurra einerseits, so viele feinsinnige Arrangements und wirbelnde Soli andererseits – man muss es selbst gehört haben! Der Song „Flugzeug“ gibt schon einen kleinen Vorgeschmack auf den sehr charakterstarken Sound des Quartetts. Großes Kino!

ADHD spielen u. a. in Karlsruhe (28.2.15) und Pforzheim (2.3.15)

Da ich beim Gig in Karlsruhe (Kulturverein Tempel, Scenario-Halle, SA 28.2.15) nicht dabei sein kann, werde ich mir die „Jungs“ einfach in Pforzheim im Domicile (MO 2.3.15) anschauen. Die Location gibt es schon ewig und sie hat einen sehr guten Ruf, aber ich hab’s bislang nicht hingeschafft. Gleich zwei gute Gründe also für einen kleinen Ausflug ins „Nachbarstädtle“.

Hier kommt nicht der namensgebende Titel zum Artikel (BLOOD RED SHOES – A.D.H.D.), sondern natürlich ein musikalischer Live-Beitrag der Isländer

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Text und Fotos: Elisa Reznicek, lebelieberlauter.de 2015