„You’re so sexy!“ brüllt der Erste schon als die Intromusik läuft und die Band noch gar nicht auf der Bühne steht. Er soll Recht behalten! Triggerfinger live im Substage Karlsruhe ist purer Sex, verpackt in Musik – roh, wild, animalisch, kraftvoll, intensiv, zupackend. Ein echtes Brett und Rock at its best.

Songs wie „And There She Was Lying In Wait“, „Hunt You Down“ oder der Opener „Black Panic“ bringen die Hormone in Wallung und die Weichteile zum Schwingen. Je länger das Konzert geht, desto hemmungsloser werden entsprechend auch die Zurufe aus dem Publikum: „Geile Sau!“, „Wir wollen Kinder von dir!“ (man beachte den doppelten Plural) … ja am Ende streckt einer bei der unvermeidlichen Zugabe „I Follow Rivers/Jeanny“ sogar seinen nackten Hintern von der Bühne in Richtung Crowd.

Triggerfinger: „My aim is true – I’ve got my eyes on you“

Die Band heizt das Ganze noch weiter an. Ruben Block meint an einer Stelle nur trocken mit hochgezogener Augenbraue: „Ich steh drauf, wenn ihr alle ständig ‚whoohoo‘ macht. Ich denke, das bedeutet etwas Gutes!“. Äh, ja. Wahrscheinlich ist es dieser Mann aber auch einfach gewohnt, ständig von willigen Damen und Herren angekreischt zu werden. Vorstellbar ist das allemal. Ruben Block ist so etwas wie der James Bond der Rockmusik: Jeder Typ will so cool sein wie er (no chance, boys), jedes Mädel will mit ihm einmal … nunja, vergessen wir das. Schließlich geht’s hier um Musik!

Triggerfinger: „You’re my river running high. Run deep, run wild.“

Auch die restliche Band macht ordentlich Alarm, allen voran Mario Goossens an den Drums. Wenn er nicht gerade am Schlagzeug wie ein Maniac Vollgas gibt, springt er auf und feuert die Menge an. Der ganz in Schwarz gedresste Bassist Paul Van Bruystegem steht derweil über allen Dingen und verzieht keine Miene. Passt wie die Faust aufs sonnenbebrillte Auge und macht genauso viel her wie das Zusammenspiel der drei Belgier, die derart tight auf den Putz hauen, dass es eine wahre Freude ist.

Keine Frage: Diese Club-Show von Triggerfinger (Substage Karlsruhe, 3.12.2014) rockt von der ersten bis zur letzten Minute und ist eines der besten Konzerte, die ich dieses Jahr gesehen habe.

Hier kommt noch der namensgebende Titel zum Artikel:
Triggerfinger “On My Knees” live beim Haldern Pop 2010

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Text: Elisa Reznicek, lebelieberlauter.de 2014
Foto: Triggerfinger live beim Reeperbahn Festival 2014, (c) Universal Music (PR)

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