„Fell in love right in the beginning, I swear“ – Sophie Hunger, The Rules of Fire auf 3SAT

Sophie Hunger live - Fotos: Elisa Reznicek 2009 verliebte ich mich in Sophie Hunger. Endlich erschien ihr großartiges Album „Monday’s Ghost“ in Deutschland und stellte auch meine Welt auf den Kopf, nachdem es im Jahr zuvor bereits in der Schweiz durch die Decke geschossen war (Platz 1 der Charts). Seitdem hält die unangepasste, multikulturelle, wandelbare, avantgardistische, kantige, spröde, hell leuchtende, hochemotionale Sängerin, Songwriterin und Gitarristin mein Herz mit ihrer Musik gefangen.

Album für Album folge ich ihr. Tour für Tour bin ich dabei. Und nicht eine Sekunde kamen mir in dieser Zeit Zweifel an meinen Gefühlen. Diese Frau hat etwas geradezu Magisches, „etwas, was die Leute nicht begreifen“, wie es in einer Pressenotiz ziemlich treffend heißt. Ich habe Sophie Hunger mehrfach live gesehen, teils im Rahmen meines Berufs, teils als entflammter Fan, der ihr nachfährt (ja, auch Musikjournalisten sind vor großen musikalischen Gefühlen nicht gefeit). Und es gab viele Momente, die noch lange nach dem letzten Ton nachhallten.

Zum Beispiel die Stille nach dem Ende von „Train People“, die in jedem noch so vollem Konzert den Atem stocken lässt – weil das Publikum einfach wie hypnotisiert ist von dieser Urgewalt, verpackt in zarte Töne und in einen Text, der nahe geht. Das Kopfschütteln, wenn man näher über den Inhalt von „Z’Lied vor Freiheitsstatue“ nachdenkt, das aus Sicht der Freiheitsstatue geschrieben ist und selbst dieses unbewegliche Monument plötzlich mit einem bewegenden Gefühlsgeflecht überzieht. Der filigrane „Walzer für Niemand“. Und und und.

Im Prinzip gilt meine Kritik von 2010 auch heute noch ohne Wenn und Aber, daher findet ihr sie hier, obwohl seitdem etliche Jahre ins Land gegangen sind und sich Sophie Hunger stetig weiterentwickelt hat. Die Kernaussage bleibt schließlich bestehen: Diese Frau haut einen um, vor allem live.

Heute Abend (23.08.2014) zeigt 3SAT um 20.15 Uhr die Dokumentation „The Rules of Fire“ über Sophie Hunger, die auch auf dem limited Live-Deluxe-Boxset des gleichnamigen Albums zu finden ist. Unbedingt anschauen!

Hier geht’s zur offiziellen Webseite von Sophie Hunger.

Meine BNN-Kritik zum Konzert von Sophie Hunger 2010 beim Zeltival - noch heute gültig ;-)