„Oh, ihr seid ja echt nah“, freut sich Gregory Porter beim Blick auf das vergleichsweise intime Setting beim Zeltival Karlsruhe (12.8.14) und ergänzt lachend „Na dann können wir ja jetzt auch Spaß haben!“
Der Jazz-Crooner, der mit „Liquid Spirit“ für mich eines der schönsten Souljazz-Alben des letzten Jahres vorlegte, ist sonst größere Venues gewohnt. In Karlsruhe tritt er zwar auch vor ausverkauftem Haus auf – aber eben ohne Graben, ohne stark präsente Security und vor allem ohne „Sicherheitsabstand“ zu seinen begeisterten Fans. Eine feine Sache (Daumen hoch fürs Booking-Team!)
Gemeinsam mit seiner bestens aufgestellten Band (Chip Crawford, Piano; Aaron James, Kontrabass; Emanuel Harrold, Drums und Yosuke Satoh, Saxofon – diese Jungs haben den Groove für sich gepachtet) bildet der Sänger mit der voluminösen Baritonstimme eine riesige emotionale Bandbreite in seiner Musik ab. Schon früh folgt auf die Frage „Are you a soldier of love?“, die er gleichermaßen ans Publikum und seine Musiker richtet, die Ballade „No Love Dying“. Man glaubt Porter jedes Wort, erst recht, als der Kämpfer für die Liebe zu einem späteren Zeitpunkt „Water Under Bridges“ intoniert. Nur vom Klavier begleitet und mit überraschend brüchiger Stimme vorgetragen bewegt diese Interpretation gerade durch ihre emotionale Tiefe. Der Balladenkönig hat das Herz am rechten Fleck, wie es scheint!
Daneben gibt es natürlich auch jede Menge Uptempo-Nummern wie „Musical Genocide“ und „Liquid Spirit“, die gespickt mit zahlreichen Soli und getragen von mitreißenden Grooves die Stimmung weiter anheizen. Ja, selbst einer Coverversion von „Hit the road, Jack“ verpasst Gregory Porter seinen ganz eigenen Stempel. Schön, dass ich bei seinem Gig dabei sein konnte!
Übrigens: Wer schon immer einmal wissen wollte, warum Gregory Porter diese Mütze trägt: Jazzparlor.de nimmt sich dem Thema in ganzer epischer Breite an. 🙂
Dieses Mal habe ich nur fotografiert, aber keine Kritik geschrieben. Viel Spaß mit den Bildern vom Konzert: Gregory Porter, Zeltival Karlsruhe, 12.8.14!
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